Michael-Olise-Analyse: Bayern-Star in Topform verspricht Chelsea einen Albtraum in der Champions League
*Von Jonathan Blake | 16. September 2025*
In einem Spiel, das als eines der elektrisierendsten Duelle der Champions-League-Gruppenphase gilt, richtet sich der Blick der Fußballwelt auf Michael Olise – den launischen, aber brillanten Flügelspieler des FC Bayern München –, der sich auf das Duell mit dem FC Chelsea in der kommenden Woche an der Stamford Bridge vorbereitet. Der 23-jährige französische Nationalspieler, derzeit in der Form seines Lebens, hat den Blues bereits eine dezente, aber deutliche Warnung ausgesprochen: Rechnet mit Chaos.
Olise, der im Sommer 2024 für eine kolportierte Ablösesumme von 60 Millionen Euro von Crystal Palace zum FC Bayern wechselte, hat sich schnell zu einem der gefürchtetsten Flügelspieler Europas entwickelt. Nach einer eher zurückhaltenden Anfangsphase in der vergangenen Saison blühte der in Paris geborene Offensivmann unter dem neuen Bayern-Trainer Xabi Alonso regelrecht auf – fünf Tore und sechs Assists in seinen ersten sieben Spielen dieser Saison sprechen für sich.
„Chelsea ist ein starkes Team mit guten Verteidigern“, sagte Olise am Dienstag gegenüber Reportern in München. „Aber ich bin selbstbewusst. Wenn ich auf dem Platz stehe, glaube ich immer, dass ich den Unterschied machen kann. Das ist ein großes Spiel – und große Spieler leben für solche Nächte.“
Was nach typischer Kampfansage vor dem Spiel klingt, könnte Chelsea-Fans jedoch zu denken geben. Olises Kombination aus unberechenbarem Dribbling, exzellenter Standardschusstechnik und eiskalter Ruhe im letzten Drittel macht ihn derzeit zum auffälligsten Spieler in einem Bayern-Kader, der ohnehin Stars wie Jamal Musiala, Harry Kane und Leroy Sané umfasst.
Auch seine taktische Entwicklung unter Alonso ist bemerkenswert. Galt er früher als reiner Offensivkünstler ohne Defensivverantwortung, zeigt er sich nun laufstark, aggressiv im Pressing und spielintelligent – mit einer Reife, die über sein Alter hinausgeht. Seine Heatmaps der laufenden Saison zeigen, dass er genauso oft in der eigenen Hälfte zu finden ist wie im gegnerischen Strafraum – ein Beweis für seinen Einfluss in allen Spielphasen.
Chelsea hingegen sucht noch nach Stabilität unter dem neuen Trainer Enzo Maresca. Trotz großer Investitionen im Sommer und einer vielversprechenden Vorbereitung bleibt das Team unbeständig – vor allem in der Defensive. Mit Reece James noch im Aufbautraining nach einer Verletzung und Malo Gusto außer Form steht Maresca vor einem taktischen Dilemma: Wie soll er Olise stoppen?
„Er ist unberechenbar, im Moment einer der besten in Europa“, sagte der ehemalige Chelsea-Verteidiger und heutige TV-Experte Ashley Cole bei Sky Sports. „Wenn sie ihm Platz lassen, wird er sie bestrafen. Aber selbst enge Manndeckung ist keine Garantie – so gut ist er.“
Das Bayern-System, in dem Olise oft ins Zentrum zieht, während der Außenverteidiger überlappt, könnte Chelsea auf ihrer rechten Abwehrseite überfordern – eine Zone, die schon in den ersten Premier-League-Spielen als Schwachstelle ausgemacht wurde. Wenn Maresca keine schnelle Lösung findet, könnte Olise diese Partie zu einer langen Nacht für die Blues machen.
Die Champions League war schon immer die Bühne für individuelle Brillanz – und wenn Olises Frühform ein Vorgeschmack ist, steht er kurz davor, sich als globaler Superstar zu etablieren. Ob Chelsea ihn stoppen – oder überhaupt überstehen – kann, bleibt abzuwarten.
Eines ist sicher: Die Londoner werden mehr als nur den Heimvorteil brauchen, um den Sturm im Münchner Trikot mit der Nummer 7 zu überstehen.